Falsch!
Der Schlaf hilft uns beim Lernen und er hilft den Kindern beim Wachsen, da in den slow-wave-sleep-Wellen (SWS), die sich den REM-Phasen anschliessen, vermehrt Somatotropin ausgeschüttet wird. Kinder mit SWS-Entzug weisen Zwergwuchs auf.
Und last hilft er uns den normalen Alltagsstreß als unwichtig zu beurteilen und nachts ad akta zu legen.
Und noch etwas: nicht die vermeintlichen Tiefschlafphasen sind dabei wichtig - die REM-Phasen sind es.
Und: 3x die Woche Siesta zu halten beugt einen Herzinfarkt vor.
Hier noch weitere Stichpunkte aus dem Artikel ::
Schlafentzug != Insomnie
Aus Studien weiß man, dass nach 24 Stunden Schlafentzug die Reizschwelle sinkt, nach 64 Stunden Wahnvorstellungen auftreten. Irgendwann tritt dann der Tod ein. Mögliche Zwecke des Schlafes:
- psychisch: Erlebnisse der Wachphasen werden in Träumen verarbeitet, eingeordnet, unwichtige Informationen gelöscht.
- regenerativ: Organe können sich erholen.
- kalibrativ: Rhythmen der Körpersysteme, die bei Tag durcheinander geraten, werden auf Ausgangswerte (quasi auf null) zurückgestellt.
- adaptiv: Schlaf dient nicht primär der Erholung, sondern ist ein genetisches Programm zur Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts. So ruhen Raubkatzen nicht 17 Stunden am Tag, weil ihr Organismus das braucht, sondern um ihren Beutetieren genügend Erholungszeit zu gönnen.
Robert Stickgold vom Massachusetts Institute of Technology fand heraus, daß der Schlaf vor einer Prüfung eine große Rolle dabei spielt, wie gut wir abschneiden. Seiner Ansicht nach können wir Gelerntes tatsächlich im Schlaf verankern. Um 20% konnten die Versuchspersonen ihre Leistungen verbessern, wenn sie vor der Prüfung eine Nacht gut durchschliefen. Mit jeder weiteren Nacht vor der Prüfung verbesserten sich die Leistungen. Bei den Probanden die nach dem Lernen in der Nacht keinen Schlaf fanden, sanken die Leistungen auf Anfängerniveau herab.
Ursachen für dauerhafte Müdigkeit durch Arbeit
Ein kurzes Mittagsschläfchen zu halten, setzt sich in Büros und Firmen immer öfter durch. Nun empfehlen auch NASA-Wissenschaftler den Blitzschlaf. Sie konnten durch Studien zeigen, daß Mitarbeiter, die nachmittags ein Schläfchen halten können, ihre Leistungsfähigkeit um 35% und die Qualität ihrer Entscheidungen sogar um 50% verbessern können.[...]
Griechische Forscher um Androniki Naska konnten im "Archive of Internal Medicine" in einer kontrollierten Studie belegen, dass Menschen, die mindestens dreimal pro Woche Siesta halten, das Risiko einer Herzerkrankung um etwa ein Drittel senken.
Wie viel Schlaf brauchen Kinder und Jugendliche?
Die Folgen des frühen Aufstehens sind Appetitlosigkeit am Frühstückstisch, Konzentrationsschwächen und Trägheit. Abgesehen davon, daß langfristig die Gesundheit und schulischen Leistungen beeinträchtigt werden, kann Unaufmerksamkeit auf dem Schulweg gefährlich werden. Das Grundübel liegt nach Ansicht von Chronobiologen im frühen Schulbeginn an den meisten Schulen. Vergleichende Studien haben gezeigt, daß sich Gesundheit, Essverhalten, Leistungen und Motivation der Schüler bei späteren Schulbeginn deutlich bessert. Vor allem bei Jugendlichen verhindert eine verzögerte Bildung des Hormons Melatonin, dass sie rechtzeitig müde werden. Viele gehen daher erst nach zwölf ins Bett und können trotzdem noch nicht schlafen.[...]
Der Neurologe und Schlafforscher Ronald Chervin (Universität Michigan) analysierte die Aussagen der Eltern von 866 Kindern im Alter von zwei bis dreizehn Jahren zum Schlafverhalten und nach deren Impulsivität und Fähigkeit zur Konzentration. 16 Prozent aller Kinder wurden von den Eltern als Schnarcher beschrieben. Von den Kindern, die im Schlaf heftig schnarchen, litten 22 Prozent nach Einschätzung ihrer Eltern unter Verhaltensstörungen wie Unaufmerksamkeit - im Vergleich zu 12 Prozent bei gelegentlichen Schnarchern. Er erklärt den Zusammenhang damit, dass die vom schlechten Schlaf erschöpften Kinder ihre Müdigkeit durch Hyperaktivität auszugleichen versuchen. Das könnte auch erklären, warum paradoxerweise anregende Medikamente wie Ritalin wirksame Mittel für Kinder mit Hyperaktivität und Aufmerksamkeitsdefizit sind.
Gewichtszunahme durch Schlaf?
Der Neurologe und Schlafforscher Ronald Chervin (Universität Michigan) analysierte die Aussagen der Eltern von 866 Kindern im Alter von zwei bis dreizehn Jahren zum Schlafverhalten und nach deren Impulsivität und Fähigkeit zur Konzentration. 16 Prozent aller Kinder wurden von den Eltern als Schnarcher beschrieben. Von den Kindern, die im Schlaf heftig schnarchen, litten 22 Prozent nach Einschätzung ihrer Eltern unter Verhaltensstörungen wie Unaufmerksamkeit - im Vergleich zu 12 Prozent bei gelegentlichen Schnarchern. Er erklärt den Zusammenhang damit, dass die vom schlechten Schlaf erschöpften Kinder ihre Müdigkeit durch Hyperaktivität auszugleichen versuchen. Das könnte auch erklären, warum paradoxerweise anregende Medikamente wie Ritalin wirksame Mittel für Kinder mit Hyperaktivität und Aufmerksamkeitsdefizit sind.[...] Eine mögliche Ursache kann im Hormonhaushalt liegen, denn Schlafmangel senkt den Leptinspiegel, einem Hormon, das den Stoffwechsel aktiviert und den Hunger reduziert, während bei Schlafmangel der Spiegel des Hungerhormons Ghrelin ansteigt.
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