Donnerstag, Oktober 11, 2007

Eva Hermans Auftritt bei Kerner im Wortlaut

Und nicht nur kleinere oder größere Auszüge davon.

Eigentlich ziemlich unverständlich der ganze Eklat.

Ja gut - unglücklich formuliert da in dem Radiointerview, aber ich möchte auch nicht wissen, wie ich rumstochere, wenn ich aufgeregt bin. Ausserdem ist sie da mit Bush und Stoiber doch un bester Gesellschaft.

Und die Ansichten zu Frau und Familie - ja, nun gut. Ein bisschen sehr vereinfacht - und das sie sich die Frau - sich selbst allerdings ausgenommen - hinter den Herd wünscht hat sie ja in Ihrem ersten Buch schon klar gemacht. Auch da ist sie mit Stoiber in bester Gesellschaft.

Und die Erste, die der deutschen Frau als solches die Schuld für die hohen Arbeitslosenzahlen gibt, ist sie auch nicht.

Aber ihr rechts unterstellen zu wollen ... nun, ich sehe es aus dem Interview nicht. Teilweise peinlich - aber auch wie Frau Schreinemarker abgeht.

Nachtrag:
So groß wie angenommen ist die Masse gar nicht, die sich an der Hatz beteiligt.
Jetzt bals eine Woche nach Kerner ist doch klar ersichtlich, dass es noch eine nicht geringe Menge denkender Menschen in diesem Land gibt.

Der Göttin sei dank :-)

Aber trotzdem werde ich das Gefühl nicht los, das Frau Herman selbst fremdgesteuert ist. Irgendwie mutet mich mich ihr Artikel bei Cicero, Magazin für politische Kultur doch nach einer gehörigen Gehirnwäsche an.
... lach ... "Gehirnwäsche" ist aus einem anderen Krieg, nicht dem hiesigen, unserem eigenen, deutschen Krieg. Ergo kann ich es ohne Bedenken verwenden.

Hier einer der Kommentare auf den Cicero-Artikel, weil mich genau dieses Gefühl beschlich, dass sie in ihrem Artikel irgendwas sehr wichtiges vergessen hat zu erwähnen, ich es aber nicht genau zu fassen bekam.

Frauen mussten schon immer arbeiten! Wie sie es auch jetzt wieder, als einzige durchschlagende Folge des Femminismus, wieder müssen. Nur bei den Nazis ... nun, da hatten sie andere "Arbeit" zu verrichten, die des Gebährens. Romantisch uns streng nach Fakten beurteilt war das dann wirklich die einzige Zeit im Weltenlauf, in der Frauen nicht arbeiten mussten (durften).
Und selbst das stimmt ja nicht .... oder wer in den Waffenfabriken gearbeitet?

Also auch das Frauenbild der tugendhaften Mutter bei den Nazis hat sich ehr auf die Mittel- und Oberschicht bezogen.

Nun denn .. es verspricht spannend zu bleiben.

Hier der Kommentar in voller Länge:

Bernd (Berlin) 10.10.2007
Ich schätze frau herman, weil sie probleme anspricht, die die gesellschaft scheinbar in eine tiefe kriese führen - vereinsamung - isolation - gleichgültigkeit
frau herman nennt die dinge nicht so - aber eigetlich spricht sie genau davon.
dennoch ist natürlich genau wegen der polarisierenden differenz die tendenz hin zum antifeminismus - was zur verwischung von ursache und wirkung führt.
und um ihre thesen zu belegen, lügen sie frau herman das sich die balken biegen.
im prinzip tun sie nichts anderes als bspw von der "Liga polnischer Familen" abzuschreiben.
sie sprechen von der rolle der frau in der geschichte - und zwar seit der schöpfung - bitte wann war die schöpfung? und wer hat denn da noch gejagt und gesammelt?
die geschichte der rolle der frau wird von ihnen sehr verlogen dargestellt - oder sie reden ausschließlich von den frauen der oberschicht - denn seit je her haben frauen der unterschicht schlicht und einfach mitarbeiten müssen um das klägliche brot zu erwirtschaften - und wenn ich mich nicht irre war die unterschicht immer der oberschicht deutlich zahlenmäßig überlegen. also verbreiten sie doch dann bitte nicht diesen quatsch, dass wir in der geschichte der menschheit immer die heile wertewelt hatten von der sie schwärmen. diese welt gab es doch nur in der oberschicht der gesellschaft und vielleich dann vielleicht seit 1848 in der mittelschicht. aber die masse der menschen musste um das blanke überleben kämpfend ackern - auch die kinder - und das war also dann die gute alte zeit, die werte nach denen sie sich orientieren?
ist ihnen überhaupt klar auf wievielen verhungerten und geschundenen menschen sich die von ihnen verherrlichten werte gründeten.
einer dieser werte war auch sich nicht gegen die obrigkeit aufzulehnen - so hungrig und verweifelt man sei.

Verstehen sie mich nicht falsch- ich sorge mich ebenfalls darum wohin sich die gesellschaft bewegt - aber meine ich auch dass es auf die probleme lösungen geben muss die uns nicht in den feudalismus oder den frühkapitalismus zurückführen.
So bleiben ihre thesen nichts weiter als schwärmerei und verherrlichung menschenverachtender sklaverei und ausbeutung, sie vernachlässigen völlig, dass sich gesellschaftlich entwicklungen nicht an aktionismus sondern an den stand der entwicklung der produktivkräfte orientieren. es gibt keine dampfmaschinen mehr. sie versuchen fossilien auszugraben.
damit liegen sie aber voll im mainstream der politik, die sich ebenfalls mit alten lösungen, gegen die herausforderungen des heutigen standes der produktivkräfte stellt.
leider weiß ich auch keine lösung der probleme - ich glaube aber dass diese wenn überhaupt noch zu lösen sind, dann durch eine gesellschaft, die in sich zu tiefst solidarisch ist. in der jeder mensch sich als individuum als gesellschafter der gesellschaft versteht und somit mit all seinen fähigkeiten für das wohl aller anderen gesellschafter agiert. angesicts der heutigen gesellschftlichen realitäten erscheint mir das jedoch mehr als so utopisch wie ihre lösungen fossiler natur sind.

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