Samstag, Januar 06, 2007

Der König der Tiere und andere Grausamkeiten

Also eigentlich suche ich ja nach einer Erklärung dafür, wie der Löwe zum König der Tiere wurde. Noch bin ich nicht fündig geworden, aber zumindest habe ich schonmal eine Witzseite gefunden - das passt bis auf Weiteres auch ganz gut.

Hier mein Favorite der ersten Seite:
>>Klopft eine kleine Schnecke an die Tür. Ein Mann macht sie auf und die kleine Schnecke fragt: "Kann Ich mal bitte aufs Klo ?" Erzürnt tritt der Mann die Schnecke in den Garten. 2 Wochen später: Es klopft wieder, man macht auf und da ist wieder die kleine Schnecke die vor Wut schreit: "Was war denn das eben?".<< Löwen sind eine der dümmsten Tiere der Steppe!

Was ist mir denn heute spontan zum Löwen an und für sich eingefallen?
Wunderschöne Mähne - was sich im Prinzip auch gleich wieder relativert, da es nur die afrikanischen Löwen betrifft. Es gibt noch eine andere Gattung der Löwen mit deutlich kleinerer, unscheinbarer Mähne. Wo war das nur - Asien? Zumindest war es irgendwo auf diesem Planeten.

In Wikipedia ist nachzulesen:

Die größte Wirkung entfaltete der Physiologus im Bereich der christlichen Ikonographie. Besonders der Löwe, der seine Jungen durch Anhauchen belebt, der Pelikan, der mit seinem Blut seine Jungen, die er selbst getötet hatte, wieder lebendig macht (die Version, dass der die Jungen mit seinem Blut nährt, ist eine spätere Verharmlosung der Geschichte), das Einhorn, der Phoenix werden häufig dargestellt.


Der Physiologus ist ein frühchristliches Kompendium der Tiersymbolik, beinhaltet aber immerhin auch einen Baum und ein paar Steine. Die Stellung des Löwen in vielen Kulturen kann man nach Wikipideia auf dieses Tiersymbolik zurückführen, da es einen massgeblichen Einfluss auf die westlichen Kulturen hatte.

Also weiter in meinen Überlegungen:
Sie leben in Rudeln - nach der heutigen Dokumentation kann ich sagen, es ist die Urform einer weiblichen Geselschaftsform; es wird doch immer alles aus der Natur abgeleidet?
Bei den Löwen jagen, bis auf äusserst seltene Ausnahmen, die Weibchen, in der Regel in der Gruppe. Sie sorgen untereinader für die Jungen und haben auch sonst einen harmonischen und sorgsammen Umgang. Das ist doch das wunderbare an den Löwen - nicht? Dafür werden sie doch in der Regel als biologisches Beispiel benannt: das perfekte Paschatum. Ja, das habe ich mich bei der Doku heute auch gefragt: warum tun sie das, die Mädels? In der Gruppe sind sie doch bei Weitem stärker als er. Merkwürdige Sache das, denn er tut wirklich nichts!
Jaja, und kommt ein neuer Löwe daher und verdrängt den alten, werden die vorhanden Jungen erstmal beseitigt. Ebenso darf sich eine neue Löwendame dem Rudel anschliessen, jedoch ihre möglicherweise vorhanden Jungens bleiben aussen vor.

Tja, und dann ist da noch die Trockenzeit - und etwas, was wohl kaum jemand weiß. In der Trockenzeit ziehen alle Tiere, bis auf wenige Ausnahmen, z.B. Büffel bzw. vergleichbares, dem Waser hinterher, also bewegen sich dort hin, wo noch Wasser ist. Nur eben, unter wenigen anderen, die Löwen nicht. Sie sind in diesem Sinne Nesthocker und halten lieber ihr Revier. Prima - sie können also an ihrem alten Platz weiter vor sich hindösen, derweil sie abmagern bis auf die Knochen, viele ihrer Jungen nicht überleben, ja, sie warten halt eben, bis das Wasser, und damit die Beute wieder kommt.

Manchmal versuchen sie sich auch an einem Büffel, oder wie diese Riesen in Afrika eben heißen, einem Nilpferd, wenn es sich mal kurz an Land traut und dann auch wieder ins seichte Wasser vor ihnen flüchtet, denn wasserscheu sind sie dann auch. Katzen eben.

Ich frage mich also, warum wird der Löwe als der König der Tiere bezeichnet? Vielleicht, weil sein größter Feind neben dem Menschen er selbst ist, wie das so bei König Mensch auch ist? Ich verstehe es nicht.

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